Kunden Testbericht e-VADIS
über die Kabel Neodym8, Quadrigon und Quadrigon Gold
Ich durfte nunmehr fast vier Wochen die o.g. Kabel in meinen Stereoketten hören und will jetzt versuchen, meine Eindrücke hierüber zuschildern.
Die Kabel erreichten mich vorbildlich sicher verpackt – dies ist allerdings für mich bei e-VADIS nichts ungewöhnliches, eher schon Standard. Die Haptik der Kabel ist außer-gewöhnlich gut, wie auch die Optik – beinahe schon sexy, wenn man es auf das weibliche Geschlecht übertragen würde. Also echtes „Männerspielzeug“. Eigentlich viel zuschade, sie hinter der Anlage zu verstecken, aber anders geht es wohl kaum. Gut, dass wenigstens die Lautsprecherkabel zu sehen sind.
Zunächst wurde nur das Lautsprecherkabel Neodym8 in meine Röhrenkette, bestehend aus CP-Player MHZS 88E, Vorstufe Stein Audio DesignPre2, Endstufe Sony TA-N-55ES und Selbstbau-LS mit Magnetostaten-Hochtönern integriert.
Schon bei den ersten Tönen fiel, obwohl noch uneingespielt, eine ungewohnte Wiedergabe-qualität auf, die sofort gefangen nahm. Dies hat sich in den folgenden Wochen noch verstärkt. Dazu später mehr.
Festzustellen ist, dass die Einspielzeit aller Testkabelsehr lang, ca. 140-150 Stunden, ist. In der Einspielphase sind alle bekannten Einspieleffekte zu konstatieren. Eine nähere Beschreibung hierüber erspare ich mir, jeder, der diese Erfahrungen bereits gemacht hat, weiß, was ich mit dieser Anmerkung ausdrücken möchte.
Neodym8
Das Lautsprecherkabel ist dem Aufbau entsprechend, ebensowie die NF-Kabel Quadrigon, etwas steif, lässt sich aber dennoch gut verlegen. Es zeugt von hoher Anfassqualität. Die Verarbeitung ist, wie bei e-VADIS gewohnt, auf hohem Standard.
Durch Einbindung des Kabels in o.g. Kette ergab sich sofort eine wesentlich größere Bühnenabbildung – sowohl in Breite als auch Tiefe. Musikalische Ereignisse ließen sich besser lokalisieren, da das Klangbild insgesamt deutlich ruhiger wirkte im Vergleich zum sonst dort eingebundenem Neodym6. Hier entstand zuerst der trügerische Eindruck, das Kabel wäre, im Vergleich zum gewohnten Kabel, undynamisch. Quervergleiche mit unterschiedlichem Musikmaterial zeigten den Fehleindruck auf – das Kabel erzeugt nur ein ruhigeres, entspannteres Klangbild mit „schwarzem Hintergrund“. Dynamiksprünge in der Musik werden sehr gut wiedergegeben.
Hierzu vielleicht ein Vergleich: Sie können einen Spielfilm auch zu Hause über Fernsehen genießen – sagen wir mal mit Bildschirmdiagonale von 70 cm. Mehr vom Film haben Sie auf einem Großbildschirm von ca. 130 cm Bildschirmdiagonal oder via Beamer – Details werden besser dargestellt und wahrgenommen. So in etwa ist die Steigerung der Bühnendarstellung zu verstehen, ich hoffe, es wird halbwegs deutlich, was ich zu vermitteln versuche.
Die Klangfarben sind glaubhaft realistisch. In dieser Ketteer gibt sich ein druckvoller, voluminöser Bass, der trotz allem sehr detailliert ist. Ich hatte den Eindruck, er ginge eine halbe Oktave tiefer als mit dem Neodym6. Insgesamt eine Wiedergabe, die ich diesen Geräten in dieser Qualität nicht zugetraut hätte, da sie für mich eigentlich nur den Einstieg in die qualitativ gute Musikreproduktion darstellen. Anders formuliert: es gibt qualitativ höherwertigere Gerätschaften. Durch das Einbinden des Neodym8 in diese Kette ergibt sich für diese Einsteigergeräte eine unglaubliche Wiedergabequalität, die den Wunsch nach höherwertigen Geräten nicht unbedingt aufkommen lässt. Der Klang nimmt, wie bereits genannt, gefangen, es ergibt sich der so oft in entsprechenden Postillen genannte „Fußwippfaktor“, es macht einfach Spaß, Musik zu hören und auch zu erfahren. Das Klangbild löst sich gut vom Lautsprecher ab, trotzdem sind die Lautsprecher als solche wahrnehmbar – wenn auch merklich geringer als mit anderen Kabeln. Die Wiedergabe involviert emotional, ein genaues hinhören auf Details der Wiedergabe entfällt – jedenfalls das bewusste Hinhören, was sonst erfolgt, wenn einem die Wiedergabe nicht naturgetreu erscheint.
Kaum zu glauben, dass sich dies mit diesen Geräten nochsteigern lässt – aber es lässt sich!
Quadrigon /Quadrigon Gold
Das Quadrigon Gold wurde zwischen CD-Player und Vorstufe,das Quadrigon zwischen Vorstufe und Endstufe eingeschliffen. Wie bereits weiter oben angeführt, benötigen auch diese Kabel eine lange Einspielzeit, aber dann…
Unglaubliches, ja völlig unerwartetes geschieht: Die Lautsprecher sind nicht mehr wahrnehmbar, das Klangbild löst sich vollkommen von den Lautsprechern. Die Bühnendarstellung wirkt nochmals größer. Die Steigerung der Raumdarstellung erfolgt in jede Dimension, d.h. nicht nur in Breite und Tiefe, sondern auch bzw. insbesondere in Höhe.
Das Klangbild geht deutlich über Lautsprecherdimension hinaus, wirkt lebensecht. Anders formuliert: wir haben jetzt den häuslichen Großbildschirm mit einer Kinoleinwand getauscht. Die Zunahme an Kontrast und Tiefenschärfe ist deutlich wahrnehmbar. Interpreten, Musikereignisse lassen sich deutlich schärfer lokalisieren. Die sprichwörtliche Luft um die Interpretenist zu „sehen“, es erscheint der Eindruck, man könnte um die Interpreten und Musiker herumgehen. Die Wiedergabe wirkt druckvoller, die Suboktaven erscheinen noch detailreicher und deutlich differenzierter. Die Wiedergabe ist zwar voluminös, dennoch erscheinen Klangkörper und Stimmen nicht aufgedickt. Eine Norah Jones wird körperlich nicht als Montserrat Caballe wiedergegeben – um mal ein Beispiel zu nennen.
Eine derartige Wiedergabe kenne ich in dieser Form nur von höherpreisigen Gerätschaften. Die können selbstverständlich noch etwas mehr Feinauflösung, sind detailreicher und vielleicht auch „lebensechter“ - aber das Verlangen nach derartigen Geräten kommt in dieser Kombination Geräte /Kabel nicht auf.
Auf explizite Musikbeispiele möchte ich eigentlich verzichten, denn dies würde voraussetzen, dass jeder diese Musikstücke kennt – was meistens nicht der Fall ist. Dennoch, da ich Ihnen eine Musikzusammenstellung beigelegt habe, der Eingang auf einige Musikstücke.
Starten wir gleich mit Titel 1 der Hörtest-CD,Rimsky-Korsakoff – Flight of the Tumblers (Hummelflug).
Das Orchester erscheint in der Abbildung groß und gut gestaffelt, in der Breite als auch in der Tiefe. Auch die stufenweise Anordnungin der Höhe ist nachvollziehbar. Die Wiedergabe ist druckvoll und in Dynamiksprüngen gut nachvollziehbar – wie man es in einem Livekonzert erwarten würde. Musikergruppen lassen zu gut lokalisieren. Stimmiger Musikfluss.
Titel Nr. 7: Fairfield Four – These Bones
Der Bass-Sänger singt tatsächlich Bass, die Stimme ist tief, detailreich. In manchen Wiedergabeketten erscheint es oft, dass dieser Sänger mittig in der Bühne angeordnet ist – was nicht der Fall ist. Es ist deutlich nachzuvollziehen, dass dieser Sänger außermittig links steht, die anderen Sänger sind entsprechend zu lokalisieren. Emotional ansprechend – jede weibliche Person, die dieses Stück bei mir gehörthatte, wollte es sofort in Kopie haben!
Titel Nr. 10: Charly Antolini – Cha Cha Bonita
Unglaublich was dieser Mann mit seinem Schlagzeug anstellt. Druckvolle Wiedergabe, man glaubt die jedes Detail herauszuhören. Differenzierungen der Schlagstärke, Ausklingen des Beckens sind wahrnehmbar.
Titel Nr. 13: Stanley Clark, Victor Wooten & Steve Bailey – Bass Extreme
Der Titel ist Programm. Der Bass ist wirklich extrem. Tief und trotzdem detailliert. Kaum zu beschreiben, muss man wirklich gehört haben. Hier geht es mit qualitativ hochwertigeren Geräten tatsächlich noch „bässer“, dennoch ein Klangereignis, dessen subjektive Beschreibung ich mir einfach erspare.
Einer meiner persönlichen Favoriten ist Titel Nr. 5: StevieRay Vaughn – Tin Pan Alley
Nicht umsonst in vielen Hörtest-Vorführungen „missbraucht“. Das Anreißen der Gitarren- und Basssaiten sind deutlich herauszuhören. Der Sänger ist deutlich im Vordergrund dargestellt, dahinter das Schlagzeug. Die teilweise subtile Beckenarbeit des Schlagzeugers geht nicht im Bassoder Gesang unter. Es sind keinerlei Verdeckungseffekte festzustellen. Instrumente und Gesang sind deutlich gestaffelt und räumlich abgegrenzt zu lokalisieren.
Sehr druckvolle und dynamische Wiedergabe. Hier möchte ich in meiner Kette von einer beinahe echten 3D-Darstellung sprechen!
Weitere Beispiele ließen sich noch anführen, aber ich will mich damit begnügen. Insgesamt eine begeisternde, emotional ansprechende Wiedergabe – allerdings nur in Kombination aller Testkabel (also Quadrigon /Neodym8) in dieser Form möglich. Ein Austausch z.B. des Quadrigon gegen ein Einstein Elektron (das größte Einstein-Kabel) ergab sofort ein Einbruch in der Wiedergabequalität, die Höhendarstellung reduzierte sich ebenso wie die Bühnenbreite und –tiefe. Geringfügige Kontrastunschärfen gingen damit einher. Dies ließ sich regelmäßig reproduzieren, ist damit kein eingebildeter Effekt.
Zum Schluss noch eine Anekdote:
Letzten Sonntag wollte meine Lebensgefährtin eine ihrer Lieblings-CDs hören. Da die Röhrenkette mit e-VADIS-Verkabelung, die wir am Abend zuvor noch gehört hatten, ausgeschaltet war, wollte ich diese in meine Transistorkette (Berendsen CDP1, Symphonic Line Vorstufe RG2 und EndstufeOCM500 mit LS Newtronics Temperance MK2) einlegen. Kommentar meiner Lebensgefährtin: „Bitte in die Röhrenanlage – der Klang gefällt mir besser.“ Meine Lebensgefährtin ist ausgebildete Klavierstimmerin – ich unterlasse jeden weiteren Kommentar hierzu. Wir haben ihre CD über die Röhrenkette mit der kompletten e-VADIS-Testverkabelung gehört – zu ihrer vollsten Zufriedenheit.
Leider harmonierten die Testkabel nicht mit meiner Transistorkette, dies hatte ich Ihnen ja bereits telefonisch mitgeteilt, ich gehe hier nicht näher darauf ein. Nur soviel: die Testkabel sind keine universell passenden Problemlöser, aber wenn sie in die Anlagenkette passen, ergibt sich eine unglaublich qualitative Klangsteigerung, die zu einem echten Musikgenuss (besser: -erlebnis) führt, der süchtig macht. Ich habe in dieser Zeit sehr oft sehr lange, bis in die Nachtstunden, mit sehr viel Freude Musikgehört. Das schöne an diesen Kabeln ist, dass auch mit geringen Lautstärken, also unterhalb der sog. Zimmerlautstärke, sehr gut und glaubhaft Musik wiedergegeben wird – mehr Spaß macht es allerdings bei höheren Lautstärken.
Kundenservice
Auch dies sollte hier nicht untergehen. Die Versandqualität, die exorbitant gut ist, hatte ich bereits erwähnt. Eingehen möchte ich daherauf die „After-Buy“-Betreuung durch Herrn Weskamp, die hervorragend ist. Immerein sachkundiger und zuvorkommender Ansprechpartner, der deutlich vermittelt, wie wichtig ihm die Kundenzufriedenheit ist. Ein plakatives Beispiel für Kundenbetreuung und – beratung. Er behauptet nicht, wie einige seiner Konkurrenten, die ultimativen Kabel im Portfolio zu haben, sondern macht deutlich, dass es halt manchmal nicht passt. Dies ist sehr erfreulich und vertrauenserweckend. Auch in dieser Hinsicht absolut empfehlenswert und mir somit einen Tip wert.
Eigentlich bin ich aus dem Alter heraus, dennoch bin ich versucht, da es jetzt auf die Weihnachtszeit zugeht, einen Brief an den Weihnachtsmann zu schreiben: „Bitte lieber Weihnachtsmann, lege mir doch zumindest das Neodym8“ unter den Weihnachtsbaum. Es darf auch in Kombination mit dem Trigonon sein. Ist zwar nicht ganz so gut wie das Quadrigon, aber ich will ja nicht unbescheiden sein.“
Nochmals vielen Dank dafür, dass ich Ihre Kabel testen durfte. Sie können mich, sofern Sie wünschen, durchaus zitieren. Mir bleibt nur noch, regelmäßig das Sparschwein zu füttern, damit ich mir irgendwann die Kabel zulegen kann – denn die sind in meiner Kette ein absolutes MUSS!
Herzliche Grüße aus Witten Joachim Bruns